Bist du auch sauer?
Jsabelle Hirschi, Pharma-Assistentin EFZ Erwachsenenbildnerin
Was für eine Frage! Natürlich nicht. Mir geht es super, Stimmung gut, die Sonne scheint und die Tage werden länger. Weshalb also die Frage?
Sie wurde mir von einer Kollegin gestellt. Ich schaute etwas irritiert und wollte wissen, wie sie das genau meint und danach war alles klar.
Sie hat in einer Zeitschrift zum Thema Säure – Basenhaushalt einen Fragebogen ausgefüllt und das Ergebnis ergab: SAUER, sprich sie leidet an einer Übersäuerung! Na und mögen Sie sagen. Aber eine dauerhafte Übersäuerung führt zu gesundheitlichen Problemen und bei uns Frauen zusätzlich zu optischen Unschönheiten – der Orangenhaut und dies ist in Hinblick auf die Bikinisaison ein wichtiger Punkt. Deshalb mehr zum Thema.
In der heutigen Ernährung ist der Anteil der Säurebildner in der Nahrung eindeutig zu hoch und die Fähigkeit des Organismus, aufgrund des steigenden Nährstoffmangels, dies zu neutralisieren, gesunken. Daneben beeinflussen auch Umweltgifte, Stress, Krankheit und die Einnahme von Medikamenten den Säure-Basen-Haushalt negativ.
Zu den säurebildenden Nahrungsmitteln gehören insbesondere tierische, eiweissreiche Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch, Geflügel, aber auch Milchprodukte wie Hartkäse, bei deren Verdauung sich Schwefel- und Phosphorsäure bilden. Basisch sind praktisch alle Früchte und Gemüse. Interessant ist auch, dass der Geschmack der Nahrung häufig keinen Anhalt gibt, ob es sich um ein eher basen- oder säurenbildendes Nahrungsmittel handelt. Essig oder Zitrone zum Beispiel, die vom Geschmack sauer sind, wirken im Organismus basisch; Süssigkeiten, Brot, Nudeln, Alkohol, Kaffee sowie schwarzer Tee, wirken dagegen sauer.
Ist das Säure-Basen-Gleichgewicht auf Dauer gestört und fehlen basische Mineralsalze, werden zunehmend Säuren im Bindegewebe und anderen Körpergeweben abgelagert. Dies such körperlichen Symptome zu Tage führen, wie zum Beispiel Müdigkeit, Lustlosigkeit, Konzentrationsstörungen. Auch Cellulite und Haarausfall sollen im Zusammenhang mit einer Übersäuerung stehen. Testen kann man eine Übersäuerung ganz einfach mit Urinteststreifen. (erhältlich in der Apotheke oder Drogerie).
Der Urinteststreifen, zur Überprüfung des Säure-Basen Haushalts im Körper
Bei einer Übersäuerung, was bei uns fast allen der Fall ist, spielt die Umstellung der Ernährung eine wesentliche Rolle. Bedeutet die Säurebildner zu reduzieren und dafür Obst und Gemüse vermehrt in die Ernährung einzubauen. Also ein feines, aber kleines Stück Fleisch mit einer grossen Portion Gemüse oder einer Schüssel Salat und als Dessert eine Frucht.
Gemüse und Früchte sind der Schlüssel zum Erfolg.
Zusätzlich sollten mindestens 2 bis 3 Liter Wasser und/oder Kräutertee (zum Beispiel Basenteemischung wie 7×7 mit über 20 verschiedenen Kräutern) getrunken werden, um die frei werdenden Schlackenstoffe auszuscheiden. Die Einnahme von basischen Salzen mit Hilfe eines Basenpulvers unterstützt und beschleunigt die Therapie. Auch basische Bäder – zB in Natrium hydrogencarbonicum, wirken Wunder.
Auf einen raschen Effekt zu hoffen, wäre falsch. Aber bereits nach einem Monat zeigt der Urintest eine Verbesserung, evtl. fühlt man sich fitter, schläft besser, die Verdauung funktioniert ohne Probleme und auch auf der Waage zeigt sich ein positives Resultat. Was das Hautbild anbelangt, so ist hier das Resultat am ehesten zu sehen. Die Dellen werden kleiner, verschwinden dann gänzlich und das gesamte Hautbild wirkt frischer und fester.
Ich werde nächste Woche wieder mit einer Kur starten, denn das Wissen ist vorhanden, aber konsequentes Umsetzen in der Zeit des Osterhasen, ist schwierig. Konkret heisst das Einkaufen von Basenpulver, Basentee und Teststreifen sowie reichlich Obst, Gemüse und Salat, Frischkäse, Molke, Kefir und Tofu. Nüsse und Hülsenfrüchte sind ebenfalls dabei. Wenn andere Eiweisslieferanten auf den Teller kommen, nur kleine Portionen. Als Hilfe findet man auf dem Internet je Menge Rezepte zum Ausprobieren und welch Überraschung, das Essen schmeckt sogar.
Hallo
spannender Artikel, mit neuen Erkenntnissen zur Ernährung. Werde ich auch mal ausprobieren.
Das kann ich bestätigen, während meiner Zeit als Leistungssportler war der Säure – Basenhaushalt quasi mein Geheimrezept für „gschwinde Bärnergieläbei“ und somit schnelle Rennen.