Selbst ist die Frau
Bikini im Eimer
Es ist passiert. Mein Lieblingsbikini hat den Geist in Form des Gummizugs aufgegeben. Das sind Momente, die ganze Strandurlaube in Frage stellen können. Ja, ich habe rund 30 andere Bikinis, aber das Eine, welches die perfekte Passform hat, gehört einfach immer mit in den Koffer. Früher habe ich mich in solchen Momenten schweren Herzens von meinem Lieblingsbikini getrennt, aber heute muss ich das nicht mehr. Ich weiss nicht, wann ihr das letzte Mal selber genäht habt – bei mir ist es 25 Jahre her, als ich im Handarbeiten an der Maschine sass. Zwischenzeitlich ist die Nähmaschine zu einem Hightechwunder evolutioniert, kein nerviges, stundenlanges Einfädeln, nein es geht alles mit dem Computer – um Endo Anaconda zu zitieren. Grund genug, mich wieder vor eine Nähmaschine zu setzen und das Nähen neu zu lernen.
Da es bald Sommer ist, habe ich mir zusammen mit Pulfer Bernina Bern überlegt, welche DIY-Nähtipps wir euch für den Sommer präsentieren könnten, die auch für AnfängerInnen ganz leicht nachzumachen sind. Genäht habe ich mit dem Bernina Modell Bernina B590.
Beim Näh-Wiedereinstieg ist mir Mathias Ackermann mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
1. Bikini Gummizug wechseln
Normalerweise würde dieser Bikini im Abfalleimer landen.
Zuerst den spröden Gummizug wegschneiden. Das ist gewiss noch keine Hexerei. Danach die Gummikordeln, welche man im Vorfeld gekauft hat (Bei Pulfer Bernina Bern oder wo auch immer) in die richtige Länge schneiden und an den Enden annähen oder wie bei mir durch die bereits vorhandenen Ösen ziehen. Mein Uni-Bikini wollte ich noch ein bisschen aufpimpen. Ich habe eine neue rote Naht mit einem Wabenstich genäht, mit dem Transparentfuss 34d.
Wer sich nicht vorstellen kann, wie ich hinter der Nähmaschine sitze, hier noch der Fotobeweis. Ich verziere den Rand des Bikinis mit einem Wabenstich.
Somit ist mein Bikini wieder einsatzfähig und wird mit in den Koffer, anstatt in den Mülleimer wandern.
2. Cap oder Strohhut besticken
Das beliebteste Strandaccessoire neben der Sonnenbrille ist das Cap oder der Strohhut. Seit ein paar Saisons sind Statements auf Kleidern nicht mehr wegzudenken. Ein Schritt weiter, ist die Individualisierung des Statements – quasi ein Tattoo für deine Kleider und für dich völlig schmerzfrei! Du kannst ein Sujet, das kann ein Schriftzug, Logo oder ähnliches sein, Bernina Bern schicken und erhältst dann dein Sujet normalerweise am gleichen Tag digitalisiert zurück. Dieses kannst du danach auf einen USB Stick laden und bei deiner Bernina einstecken.
Das Cap und die Maschine sind bereit.
Es gibt natürlich auch schon viele Sujets, aus welchen du eines auslesen kannst. Bei den meisten Bernina Modellen, kannst du optional das Stickmodul dazu bestellen und beim Cap brauchst du noch den Spezialrahmen, damit das Cap nicht verrutscht. Die Jersey/Embroidery Sticknadel 90, das 26er Füssli und die Geradstickplatte braucht man neben der Nähmaschine als Näh-Utensilien.
Stickfliess Mr. Ol unter das Cap, Cap einklemmen, gewünschten Faden einfädeln, Sujet wählen, Start drücken und nach 10 bis 15 Minuten hast du dein neues unverwechselbares Cap für den Sommer.
Hier habe ich das Stickfliess schon darunter gelegt und das Cap spanne ich gerade in den Spezialrahmen, damit während dem Stickprozess das Cap nicht verrutschen kann.
So sieht das Cap aus, wenn man es anzieht.
3. Aus Microfasertuch wird Badetuch
Oftmals vergesse ich im Fitness mein Trainingstuch und vielerorts kann man praktischerweise schon so kleine Microfasertücher kaufen. Wie ihr richtig erraten habt, können mittlerweile um die 10 Stück casa Karlen als ihre neue Heimat bezeichnen. Dafür habe ich kaum mehr ein Badetuch und wenn ich nach der Arbeit schnell ins Marzili radle, mag ich auch nicht so ein 2×2 Meter Badetuch mitschleppen. Wieso also nicht eines meiner Trainingstücher zum Badetuch umfunktionieren?
Wer kennt die Trainings-Microfasertücher nicht?
Alles was du dafür brauchst ist: Stoff der dir gefällt (und idealerweise nicht ewig braucht, um zu trocknen, alles bei Pulfer Bernina Bern erhältlich) Accessoires, die dir gefallen, wie Kordeln (habe ich genommen, hier auch Ösen nicht vergessen), Bommel, Pailetten oder, wie wir beim Cap bereits gelernt haben, einfach etwas drauf sticken.
Das fertige Badetuch mit Kordel, damit ich das Tuch auch bequem beim Aarebötle am Boot festmachen kann oder auf der Schulter tragen.
Ich habe die Freude am Nähen wieder entdeckt und so Kleinigkeiten machen, braucht wenig Zeit, hat aber eine grosse Wirkung.
Wenn du jetzt an den Seiten des Badetuches noch teilbare RV‘s oder Druckknöpfe annähst, kannst du das Tuch gleich zur Tasche schliessen und hast alles für die Badi dabei.
Liebe Anna, vielen Dank für deinen Comment und die super Idee. Das werde ich gleich beim nächsten Mal auch noch machen!