Die Glace Saison News
Endlich ist es warm und die Gelatozeit ist offiziell angebrochen. Um mich einzustimmen, habe ich im Netz recherchiert, was es für Innovationen und Neuheiten diesbezüglich gibt. Sofort ins Auge gesprungen ist mir der Artikel vom Newsportal Nau.ch. Die für ihre ausgefallenen Kreationen bekannte Gelateria di Berna hatte zum Saisonauftakt (der war mal Ende März) Topinambur Glace entwickelt. Natürlich wollte ich aufgrund dieses News Artikels mehr wissen und habe mich mit Mitinhaber Hansmartin getroffen, um ihm ein paar News zu entlocken.
Die Gelateria di Berna, wie wir sie kennen und lieben. Eine Warteschlange an den Standorten ist die Norm.
Entstehungsprozess Gelatosorte
Getroffen habe ich ihn bei der Geburtsstätte der Erfolgsgeschichte der Gelateria di Berna in der Länggasse.
Die Gelateria di Berna in der Länggasse, wo 2010 die Erfolgsgeschichte in dieser Garage, die als Fabrikladen gedacht war, begann.
Zuerst traf mich die Hiobsbotschaft, dass die Topinamburglace bereits ausverkauft war. Schade, denn eine Kollegin hatte mich schon vorgewarnt, Topinambur sei für Blähungen bekannt. Natürlich wollte ich von Hansmartin wissen, ob Rückmeldungen zu unkontrollierten Flatulier-Orgien eingetroffen seien. Lachend winkte er ab. Es sei natürlich wichtig, dass die Wurzel richtig verarbeitet wird. 2 Stunden im Backofen müsse man sie garen, damit sie durch sei und ihren nussigen Artischocken Geschmack ausbaue. Bis ein neues Aroma entsteht, braucht es aber Zeit. Beim Proben werden nur geringe Mengen in der kleinen Tisch-Eismaschine hergestellt, damit man so wenig Abfall wie möglich produziert, aber im Entstehungsprozess kann es sein, dass man Glace wegwerfen muss. So war es auch mit dieser Wurzelglace. Das Sorbet habe extrem nach Gemüse geschmeckt und wäre wahrscheinlich für einen Zwischengang im Restaurant super gewesen, aber nicht als Genuss-Dessert-Glace. Also haben sie mit verschiedenen Zutaten experimentiert und am Schluss wurde die Topinambur mit weisser Schokolade verfeinert. Somit behielt sie viel vom Eigengeschmack und war trotzdem eine Glace, ohne zu viel Salz-Sensorik.
Neue Sorten
Da die Tobinambur ausverkauft ist, wollte ich wissen, auf was wir uns diesen Sommer freuen können. Für alle veganen Freunde, gibt es neben den etablierten Sorbets neu die
Crunchy mit Hafermilch. Hafermilch ist von der Konsistenz her wässriger als Kuhmilch und darum wurde das Crunchy eingemischt, damit die Konsistenz fester ist.
Für die Personen, die gerne etwas Hochprozentiges in ihrem Gelato haben, gibt es gleich 2 neue Sorten, die sehr spannend klingen: Zum einen, eine Arven-Rum Gelato. Die Arvenschnitzel werden aufwändig ausgekocht, unter eine Fior di Latte gezogen und schliesslich mit wenig Zuckerrüben Rum (Röm el Primeiro), vom Berner Mateo Kreienbühl gepimpt. Denn wenn man aus Zuckerrohr Rum herstellen kann, wieso dann nicht aus Zuckerrüben? Zudem wird bald ein Sellerie-Gin-Sorbetto in die Vitrine gestellt. Der Sellerie aus dem Berner Seeland, der Gin aus der Matten-Brennereiine Amaro, Tanne und Honig Geschmack hat und mit Gin aus einer Berner Mattebrennerei.
Wem das alles zu exotisch klingt, der kann auf die etablierten Sorten zurückgreifen. Das Schöne an den Gelateria Gästen ist aber, dass sie kulinarisch sehr mutig sind. 50% aller Gäste lassen sich auf Geschmacksexperimente ein, das zeigt, dass das Vertrauen in die Gelateria die Berna und ihr Know-How gross ist.
Dennoch bleibt die Glace aus der Gelateria immer eine kleine Sünde, denn Zucker ist ein wichtiger Bestandteil, der die cremige Konsistenz sichert, was weder Stevia noch Xilit momentan ersetzen können.
Ein breites Sortiment an Sorten, die oft wechseln. Denn es wird verarbeitet, was gerade frisch an Früchten angeliefert wird. Die Standard Glacen sind immer im Sortiment enthalten.
Das Herzstück der Gelateria – die Eismaschine. Hier entstehen die feinen Glacen.
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist ein Thema, mit dem sich auch die GdB auseinandersetzt und viele Produkte testet, um weniger oder keinen Abfall zu generieren. So sind seit dieser Saison kompostierbare Löffel aus Maistärke im Einsatz (wurden bereits verbuddelt, um zu sehen, ob sie halten, was sie versprechen)
Wer grössere Mengen Glace kauft, kann sich die eigens für die GdB aus Holz gemachte Vaschetta zulegen. Das Holz ist einheimische Fichte, isoliert die Kälte relativ gut. Natürlich tüfteln Hansmartin und seine Mitarbeitenden auch an einem neuen Behältnis, welches Kälte isoliert, nachhaltig und benutzerfreundlich ist. Ich denke, wenn Petrus meinen Artikel liest, wird er sofort gutes Wetter und Sommer schicken. Freue mich auf einen Glacesommer sondergleichen.
Das schöne Holzbehältnis ist wieder verwendbar und sieht super aus.
Ich bin bereit für den Sommer. Dank dem News Portal Nau.ch ist dieser coole Artikel entstanden.