The Chedi Andermatt
Nach jedem Ereignis gibt es einen historischen Moment. Mein Moment war die erste Pressereise nach dem Lockdown. Die führte mich an einen Ort, den ich vorher noch nie besucht hatte. Und zwar nach Andermatt ins berühmte Hotel The Chedi Andermatt. Chedi heisst übersetzt Tempel und ich kann euch versichern, kulinarisch, verwöhntechnisch und architektonisch hält dieser Name, was er verspricht.
Die Entwicklung von Andermatt
Andermatt war früher Militärgebiet und hat sich in den letzten Jahren zu einem Touristen Bijou mit grossen Zukunftsplänen und vielen baulichen Massnahmen entwickelt. Die unberührte Natur wird wenig tangiert. Es wird auf cleveres, verdichtetes Bauen gesetzt, damit man so viel wie möglich auf so wenig Land wie möglich umsetzen kann.
So wird Andermatt in naher Zukunft aussehen. Viele Projekte sind bereits realisiert.
Willkommensgruss im Zimmer
Joachim Schweier begrüsst die Gruppe, bevor es auf die spannende Kräuterwanderung geht.
Nach dem Zimmerbezug und einem light Lunch ging es hinaus in die wunderschöne Natur (okay, es war etwas neblig, aber dafür eine mystische Stimmung), auf einen Kräuterspaziergang, zusammen mit dem Andermatter Original Bänz Simmen. Er kennt (fast) jede Pflanze, ihren Ursprung und wofür sie gut ist.
Circa 75% aller Pflanzen sind nicht giftig, aber viele davon einfach nicht geniessbar oder sie schmecken nach nichts. Von dem her ist fast alles essbar.
Zeig auf eine Pflanze und Bänz wird dir genau erklären, was es ist und wofür zu gebrauchen.
Auf dem Herbal Trail am wandern.
Grosse Alpenampfer
Diese Pflanze habe ich erst bei einer Wanderung gesehen und mit Rhabarber verwechselt. Die Alpenampfer ist ein Stickstoffanzeiger, das heisst, sie wächst überall, wo viel gedüngt wurde/wird. Das Foto zeigt eine frühere Mülldeponie und darum ist diese voll besiedelt von dieser Pflanze. Sie eignet sich hervorragend, um Sonnenbrände zu lindern. Einfach den Stiel aufschneiden und auf der Haut einreiben. Essbar ist sie nicht, da sehr zäh.
Alpiner Kümmel
Eignet sich hervorragend für Pesto, dementsprechend haben wir unsere Körbe damit gefüllt. Bänz empfiehlt ihn auch als Beilage zu einem Alpkäse oder in herkömmliches Öl, damit der Geschmack intensiver wird. Er braucht viel Sonne, deshalb ist er am Rand von Wiesen zu finden.
Teufelskralle/Rapunzel
Für Bänz ist dies die leckerste essbare Blüte. Ich habe bisher noch nicht so viele Blüten gegessen, dementsprechend habe ich nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten, aber ich die Blüte war auf jeden Fall lecker und ihr könnt sie bei eurer nächsten Wanderung auch getrost probieren.
Guter Heinrich
Der gute Heinrich ist die älteste Kulturpflanze und sehr proteinreich. Die Blüte ist kann als Broccoliersatz gegart werden und die Blätter unter der Blüte sind als wilder Spinat bekannt und können gekocht oder als Zugabe in einen Salat oder Smoothie verwendet werden.
Unsere zwei vollen Körbe mit gesammelten Kräutern wurden zu einem wunderbaren Pesto verarbeitet, welches wir am Ende der Reise mit nach Hause nehmen durften und ich dort mit meiner Familie geniessen durfte. Den Herbal Trail mit Bänz Simmen kann man im The Chedi buchen und ich kann es euch wärmstens empfehlen.
Sieht gut aus und das daraus entstandene Pesto war phänomenal.
Bevor es zurück ins The Chedi ging, besuchten wir die Familie Gisler, die ziemlich frisch mit der Wagyu Rinderzucht begonnen hat und das Chedi mit ihrem Fleisch beliefert.
Streicheleinheiten hat er gerne, der Grosse.
The Chedi Andermatt
Die Suiten des Chedi sind alle sehr gross, geräumig, toll eingerichtet und auch hoch. Es gibt aber spezielle Suiten, die auch über einen eigenen Spa-Bereich verfügen. Bevor wir zur Wein und Käse-Degustation kamen, stand die Visite in der Furka Suite noch auf dem Programm. Mit grosszügigen 330 m2 ist sie um einiges grösser als unsere Wohnung und lässt luxustechnisch keine Wünsche offen.
Hier könnte ich mich einquartieren und wohnen bleiben – die Furka Suite bietet Platz für 8 Personen.
Käse- und Weindegustation
Käse und Wein ist für mich immer eine gute Kombination und Option. Wir durften 5 erlesene Käsesorten mit dazu passenden Weissweinen degustieren. Sowohl die Weine, wie auch die Käsesorten waren ein Gaumenschmaus sondergleichen.
ich liebe Käse. Die 5 himmlischen Käsesorten, mit bestem Weisswein kredenzt, war für mich einer von vielen Höhepunkten.
Zu jedem Käse der passende Wein, damit er sein Aroma voll entfalten kann.
6 Gang Menü im Restaurant the Japanese
Die Krönung des Abends war ein 6 Gang Menu im Guide Michelin 1 Stern und 16 GaultMillau Punkten Restaurant The Japanese. Ab dem 4.7. öffnet zusätzlich wieder das The Japanese by The Chedi Andermatt Sommerrestaurant, das höchst gelegene japanische Restaurant der Schweiz, liegt auf 2’300 Meter über Meer direkt an der Bergstation des Gütsch-Express. Das werde ich sicher auch noch besuchen, aber jetzt zurück zu unserem wunderbaren Menu. Schaut selber, wie man sich hier nach allen Regeln der Kochkunst verwöhnen lassen kann.
Wenn ich schon in einem japanischen Restaurant tafle, dann bitte mit Sake. Das The Japanese verfügt über 110 verschiedenen Reisweine und somit die grösste Sake-Sammlung in Europa. Da lag es auf der Hand, dass ich mich vom Sommelier die besten Sakes auftischen liess und diese zu meinem exquisiten Essen genoss.
Steinbutt mit Kräutersalatblätter, Ponzu und Schalottendressing
Jakobsmuschel Carpaccio, Shiso & Kaviari Kristal Kaviar, Beurre Blanc
Wagyu Rindstatar mit Pinienkernen und Nashi Birne
Auf Alpheu gegrilltes Wagyu Entrcôte mit Enoki Pilz
Last but not Least noch ein Desserttraum aus weisser Schokolade, Kokosnuss, Mango und Meringue
Um den Abend ausklingen zu lassen, nahmen wir an der wunderschönen Bar einen Schlummertrunk und ich schlief tief und wunderbar erholt im grosszügigen Bett. Am nächsten Morgen gab es ein Frühstück und nach dem Besuch im wunderschönen Spa machten wir uns auf die Rückreise. Eines ist aber klar – ich komme wieder.