We Talents – Der Matchmaking Marktplatz
Selbstständig sein bedeutet, dass man einerseits bewundert wird, andererseits schwingt auch eine gewisse Skepsis mit. Vor allem, wenn es um Aufträge geht, respektive, dass genug Geld reinkommt. Ja, dafür gibt es keine Garantie, wie für so vieles im Leben auch nicht.
Trotzdem habe ich vor 10 Jahren den Sprung ins kalte Wasser gewagt und mich mit einer Eventagentur selbstständig gemacht. Nebenbei habe ich als Kolumnistin gearbeitet und mir später auch ein zweites Standbein als Bloggerin und bei social Media aufgebaut. Seit der Corona Krise bin ich sehr froh, dass ich das zweite Standbein habe, denn seit März 2020 habe ich keinen Auftrag mehr im Bereich Events erhalten. Das ist hart und jetzt im Mai 2021 wage ich sozusagen ein Comeback und fange fast bei 0 an.
Die Idee We Talents
Da Networking-Events, an denen ich Leute treffe und akquiriere, momentan nicht stattfinden, bin ich auf andere Plattformen angewiesen. Aber wo kann man sich als Freelancer anmelden, wo man seriöse und echte Angebote erhält? Genau diese Frage stellte sich auch Romano Strebel – Mitbegründer von Ron Orp. Schon lange schwirrte ihm eine Idee im Kopf herum, eine solche Plattform ins Leben zu rufen, wo sich Firmen und Freelancer für Projekte finden könnten. So eine Art Tinder fürs Berufsleben. Nach langer und gründlicher Vorlaufzeit, wurde die Plattform We Talents im März 2021 gelauncht – der erste Matchmaking-Marktplatz der Schweiz.
Jede/r Selbstständige und Freelancer (und natürlich auch alle anderen!) hat die Möglichkeit sich anzumelden und mittels eines Skillboards auf sich aufmerksam zu machen. Die Firmen können sich die Profile anschauen und bei Interesse die Freelancer anschreiben. Wenn der Freelancer auch Interesse hat, dann gibt es einen Match und man kann in Verbindung treten und die Konditionen aushandeln.
Für Leute, die sich ziemlich frisch selbstständig gemacht haben, gibt es einen weiteren Vorteil auf We Talents. Alle administrativen Arbeiten wie das automatisierte Abrechnen der Sozialleistungen, werden von der Plattform selber erledigt. Das habe ich in dieser Form noch nirgends gesehen und finde es sehr sinnvoll und praktisch. (das hätte mir in meiner Anfangszeit ziemlich geholfen)
Selbsttest auf We Talents
Aber ich wäre ja nicht bekannt für meine Selbsttests, wenn ich mich nicht selber von der Plattform überzeugen würde. Also los, warten ist ja nicht eine meiner Kernkompetenzen. Darum habe ich sofort ein Profil erstellt. Ein Abo muss man übrigens nicht unbedingt wählen. Das Profil ist bei den Firmen sichtbar und wenn sie den Erstkontakt herstellen, zahlt man nicht. Es gibt nur eine Fee für die Abwicklung von 5%, wenn der Auftrag zu Stande gekommen ist.
Schönes Design, das macht gleich doppelt an, sich zu registrieren.
Cool, dann melde ich mich mal an!
Das Anmeldeprozedere geht ganz fix vonstatten. Das Skillboard ist bei mir noch ausbaufähig, denn je mehr man preisgibt und ausfüllt, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass man einem potentiellen Kunden auffällt und angeschrieben wird.
Da man pro Skillboard nur 3 Skills angeben kann, macht es Sinn, viele Skillboards zu erstellen und bei jedem Skillboard im gleichen Themenfeld zu bleiben.
Das erste Skillboard ist fertig, wo man mich als Eventmanagerin oder Bloggerin/Content Creator buchen kann.
So funktioniert We Talents
Ich habe mich jetzt mit den Themenfeldern Eventmanagement und Journalismus/Blogging angemeldet. Da man auch selber Jobs und Projekte ausschreiben kann, bin ich gerade einen Schritt weiter gegangen und habe meinen Event Stadtgeflüster ausgeschrieben, wo ich noch potentielle Sponsoren suche, für die 2022 Edition. Um selber Jobs/Projekte auszuschreiben und auch aktiv Leute anzuschreiben, kann man ein Jahresabo lösen. Ich habe jetzt das Starterkit genommen. Das Abo kostet 79.90. Ich bin nun sehr gespannt, wann und ob mich jemand für einen Job anschreibt und ob ich Sponsoren für meinen Event finde. Drückt mir die Daumen.
Was die Plattform noch nicht regeln kann, ist euer Verhandlungsgeschick. Ich selber weiss, wie schwer es manchmal ist, seinen eigenen Wert zu erkennen und einen angemessenen Preis zu verlangen. Aus Angst den Auftrag nicht zu erhalten, ist man oftmals bereit – vor allem wenn man am Anfang steht – zu grosse Kompromisse einzugehen. Einfach gut abwägen, ob es sich wirklich lohnt und einen Mehrwert bringt. Mit der Zeit sammelt man Erfahrungen und kann dies auch besser abschätzen. Der Sprung ins kalte Wasser lohnt sich allemal.