The Residence Maldives – Inseltraum im südlich(st)en Atoll
Einmal ganz weg – und ganz bei sich
Ich hatte hohe Erwartungen. Wer schon im The Residence Mauritius und Tunis war, weiss, dass diese Hotels mehr sind als Luxus. Sie sind fein, ehrlich, durchdacht. Aber was ich auf den Malediven erleben durfte, war nochmal eine andere Dimension. Hier, ganz im Süden, liegt das Gaafu Alifu Atoll – abgelegen, stiller, ursprünglicher. Genau dort: The Residence Maldives. Zwei Inseln. Ein Konzept. Und unzählige Eindrücke, die bleiben.

Wo genau?
Das Gaafu Alifu Atoll gehört zur nördlichen Hälfte des Huvadhoo-Atolls, einem der grössten und am wenigsten besuchten Atolle der Malediven. Vom internationalen Flughafen in Malé fliegt man eine knappe Stunde nach Kooddoo – und von dort geht’s weiter per Speedboat ins Paradies. Das südliche Ende der Malediven ist ursprünglicher, weiter, wilder. Keine Hochhäuser, kein Flugzeuglärm. Nur Wasser, Inseln, Himmel. Und mittendrin: The Residence Maldives.

Zwei Inseln, ein Gefühl
Falhumaafushi und Dhigurah – zwei Inseln, verbunden durch einen langen Holzsteg über dem Ozean. Das klingt romantisch. Ist es auch. Aber vor allem fühlt es sich an wie ein Übergang in eine andere Welt. Die Architektur bleibt im Hintergrund, die Natur im Vordergrund. Kein Showdesign. Kein Überfluss. Sondern Reduktion auf das, was wirkt: Wasser, Licht, Weite.
Ich wohnte in einer Water Pool Villa – direkt über der Lagune. Infinity-Pool, direkter Meerzugang, Glasfront. Schon vom Bett aus habe ich die Weite des Ozeans gesehen und es tummelten sich im Wasser Riffhaie, Rochen, Schildkröten, Fischschwärme. Am Abend schwamm ich im Pool unter den Sternen. Ich habe versucht, das festzuhalten – auf Bildern, mit Worten. Aber manche Dinge lassen sich nur fühlen.



Eintauchen – im doppelten Sinn
Das Hausriff beginnt direkt vor der eigenen Terrasse. Einfach Maske auf, ins Wasser gleiten – und da ist sie: eine lebendige, farbenfrohe Unterwasserwelt. Ich habe Clownfische gesehen, kleine Haie, Korallen in allen Formen. Die Sicht ist kristallklar, das Wasser angenehm warm.
Sunset Dolphin Cruise
Ein weiteres Highlight war die Sunset-Dolphin-Cruise, wo wir hinaus fuhren, um die Delfine zu suchen. Ich sass vorne und schaute gespannt ins Meer und dann kamen sie. Erst zwei, dann mehr, bis zu zwanzig Delfine, die vor dem Boot her sprangen, Diese Begegnung war nicht geplant, nicht sicher, nicht garantiert. Und genau deshalb so wertvoll.

Der Earth Basket Garden – nachhaltig und nah
Was mich in The Residence genauso faszinierte, wie an den anderen zwei The Residence Hotels war der Earth Basket Garden. Dort wachsen Kräuter, Gemüse und Früchte direkt auf der Insel – geerntet wird, was wirklich gebraucht wird. Ich habe an einem kleinen Kochworkshop teilgenommen, barfuss, mit Blick ins Grüne. Tomaten, Chili, Zitronengras – direkt vom Beet auf den Teller. Dazu ein Gespräche mit dem Koch, der wirklich etwas über das Kochen und die Produkte weiss. Es klingt simpel – und genau das macht den Unterschied. Essen schmeckt anders, wenn man den Weg dorthin kennt.

Für jede Insel gibt es eigene Restaurants. Essen kann man aber auf beiden Inseln, wo es einem beliebt. Die Restaurants sind im all-Inclusive Angebot enthalten.
- Das Falhumaa: Ein Traum mitten im Meer. Über einen 230 Meter langen Steg gelangst du in dieses Restaurant, win dem du neben dem exquisiten Essen auch viele Riffhaie beobachten kannst.
- The Dining Room: Das Restaurant für das Frühstück mit einem riesigen Buffet-Angebot und frischen Säften und Eiern nach Wahl. Am Mittag und am Abend gibt es à la Carte mit asiatischer Küche.
- Beach Club: Pizza, Pasta, Cocktails – direkt am Meer, entspannt und hochwertig.
Wer mag, kann Private Dining buchen oder in der Earth Basket Kitchen selbst kochen. Besonders in Erinnerung blieb mir ein Abendessen bei Kerzenlicht, nur begleitet vom Wind und dem Rauschen der Wellen.

Wellness mit Wirkung
Das Spa by Clarins liegt direkt am Wasser. Ich hatte eine Massage als es gerade regnete, das war gutes Timing, dazu ätherische Öle, die auf mein Energielevel abgestimmt waren. Besonders schön: die Yoga-Stunden am Morgen, draussen auf einem Holzdeck, mit Blick aufs Meer. Begleitet nur vom Wind und den Geräuschen der Natur. Kein Stress, kein Warten, keine übertriebene Spiritualität – sondern Klarheit, Körperbewusstsein, Erdung.
In Bewegung – oder ganz ruhig
Jede Villa hat zwei Fahrräder – ideal, um die Inseln zu erkunden. Ich fuhr am liebsten am frühen Abend, wenn das Licht goldener wurde und die Wege leer waren. Wer lieber chauffiert wird, kann jederzeit einen Buggy bestellen. Es gibt ein modernes Gym, Wassersportangebote, Paddelboards, Schnorchelausflüge und Taucherkurse. Oder man entscheidet sich bewusst fürs Nichtstun. Und findet dabei das Wesentliche.
Meine Highlights
- Die Delfin-Cruise bei Sonnenuntergang. Unvergesslich.
- Der Earth Basket Garden – ehrlich, lokal, nachhaltig.
- Die Ruhe. Die Weite. Der Blick aufs offene Meer.
- Die Yoga-Session mit Meeresrauschen.
- Die kleinen, feinen Aufmerksamkeiten des Personals.
Fazit: ein Ort, der bleibt
The Residence Maldives ist ein Ort, den ich als Paradies bezeichnen würde. Es ist ein Ort, an dem alles stimmig ist: Natur, Architektur, Kulinarik, Energie. Wer einen Ort sucht, der nicht nur schön aussieht, sondern sich auch gut anfühlt – wird ihn hier finden. Für mich: mehr als eine Reise. Eine Erinnerung, die nachwirkt. Und ja – definitiv Bucket-List-Material. Aber eigentlich fast zu schade für eine einmalige Erfahrung.
Ein Ort, den man gesehen haben muss – und den man danach mit anderen Augen sieht. Weil er verändert. Still. Sanft. Und tief.