ArtNight, das etwas andere Malerlebnis
Ich war musisch nie sonderlich begabt oder dachte es zumindest, weil wir in der Schule unserer künstlerischen Ader nie so recht freien Lauf lassen konnten. Nach der Schule habe ich aufgehört zu zeichnen und zu malen, obwohl ich es grundsätzlich nicht ungern mache. Nun, viele Jahre später, habe ich die Lust zu malen Dank ArtNight wieder entdeckt.
Konzept ArtNight
Ich fand die Idee, von Saskia und ihrem Bruder Mario Iten, welche die ArtNight in der Schweiz
ins Leben gerufen haben, sehr spannend. Unter Anleitung eines professionellen Künstlers/Künstlerin, können die Teilnehmenden ein Gemälde malen und werden Schritt für Schritt zum fertigen Gemälde angeleitet. Die Idee haben die Geschwister 2016 in Deutschland aufgeschnappt und bei uns erfolgreich einführt. Obwohl voneinander unabhängig, tauschen sich die ArtNight Betreiber in Europa regelmässig aus und inspirieren sich so als Gemeinschaft.
Besonders schön zu sehen ist, dass viele junge Menschen die Freude am Malen zusammen zelebrieren.
So funktioniert die ArtNight
Das Prinzip funktioniert ganz einfach: Auf der Website die Stadt eingeben und danach kommen die verschiedenen Daten, Ort, KursleiterIn und Sujet, welches gemalt wird. Ich bin bereits zweimal dabei gewesen und habe meinen Sohn mitgenommen. Das erste Mal waren wir in Bern im Zelt und haben eine winterliche Berglandschaft gemalt. Unsere Kursleiterin, Aarabi Kugabalan, hat uns Schritt für Schritt bis zum fertigen Gemälde gecoacht.
Das bereits erstellte Gemälde von Aarabi versus meine (noch) leere Leinwand
Da mein Sohn Maurice und ich nicht das gleiche Bild malen wollten, entschied er sich für einen roten Hintergrund und ich für einen Blauen. Was ich cool fand, war der Prozess, wie man von der weissen Leinwand bis zum fertigen Gemälde kommt. Obwohl wir alle das Gleiche malten, sahen am Schluss alle Gemälde anders aus. Es war sehr eindrücklich. Wir fingen mit Wasser und wenig Farbe an und mit jeder Schicht wurde die Farbe dicker und auch der Berg, der am Anfang schwarz war, wurde am Ende noch weiss. Wir hatten grossen Spass am Malen und mein Sohn hatte für seine Grosseltern auch gleich ein perfektes Weihnachtsgeschenk bereit.
Am Ende von jeder ArtNight gibt es noch ein Foto von allen Teilnehmenden mit ihren Kunstwerken, das ist Tradition, als kleines Andenken.
Die zweite ArtNight buchte ich Ende Januar und diese fand im Restaurant Bärenhöfli mitten in Bern statt. Nebst normalen Gästen im Restaurant, waren die Staffeleien mitten im Restaurant ein witziges Set-up.
Das Gemälde, welches wir dieses Mal malten, trug den Namen Winterlake. Es war viel transparenter, als das Erste, also eher ein Aquarell, das heisst die Farbe mit viel Wasser verdünnt.
Unser Kursleiter war Philipp Gurtner und er vertritt die Philosophie, man soll so wenig Anweisungen wie möglich geben, denn so wird die Kreativität der Teilnehmenden angeregt. Und er sollte Recht behalten. 2 Personen (unter anderem mein Sohn) malten ein ganz anderes Bild. Maurice hat zu viel Farbe genommen sich der Serviettentechnik, die wir gelernt haben, bedient. Zwar nicht, um die Farbe zu verdünnen oder etwas auszuradieren, sondern um ein impressionistisches Bild damit zu malen. Der Künstler und Kursleiter war vom daraus entstandenen Gemälde begeistert.
Alles in Allem waren es zwei inspirierende Abende und ich kann euch wärmstens empfehlen, den Griff zum Pinsel selber zu wagen und den Künstler, der in uns allen steckt – mehr oder weniger tief versteckt – im Gruppenmalen zu entfesseln.
Sehr cool! Möchte ich mal machen!