Umbau Teil 2 – Parkett soll es sein
Wer meint, dass beim Thema Umbau ein Blogartikel reicht, der hat weit gefehlt. Wahrscheinlich hätte ich eine Reality Show daraus produzieren können und ihr hättet Tränen gelacht – im Gegensatz zu mir. Obwohl wir ziemlich gut geplant hatten, gibt es einfach die äusseren Einflüsse oder Überraschungen, was unter dem Boden hervorkommt. Hier hatten wir Gott sei Dank durchs Band flexible Fachleute, die sich den Gegebenheiten anpassten.
Parkett versus Plattenboden
Der Umbau fing bei uns mit folgender Gretchenfrage an: Parkett oder kein Parkett an. Und hierbei geht es nicht darum, was schöner aussieht, da ist Parkett der überlegene Sieger in allen Kategorien.
Die Frage ist viel eher, was ist einem wichtig. Raumklima, Schönheit oder Strapazierfähigkeit des Bodens?
Als Hundebesitzer sind Platten wohl die pragmatische und logische Wahl. Denn Parkettböden, egal wie hart das Holz ist, können Kratzer abkriegen. Nun, bei uns überwog die Liebe zum Parkett, weshalb wir diesen einzigen Nachteil des Bodens gerne in Kauf nahmen und uns dafür all den Vorteilen eines Naturprodukts erfreuen.
Patina ist das Zauberwort, welches alle brauchen, damit man sich besser fühlt, wenn Kratzer, Kerben und Flecken entstehen. Und sie tun weh – jedes mal aufs Neue!
Aber es gibt auch gute Neuigkeiten: Es gibt kaum etwas Schöneres als Parkettboden – darüber zu gehen und ihn anzusehen, zeigt wie toll das Naturprodukt Holz ist. Es schafft eine wohlige Atmosphäre Würde ich heute wieder einen Parkett verlegen? Ja, denn ich würde mich ja wieder davon leiten lassen, dass es mir besser gefällt. Man kann halt nicht den Fünfer und das Weggli haben.
Parkett auslesen
Hier geht es um Farbe, Holzart, die Verarbeitung und Beschaffenheit des Holzes, Verlege-Art und Abschluss.
Ich habe viel gelernt, was man machen kann und dies will ich natürlich mit euch teilen, damit ihr schon im Vorfeld wisst, was möglich ist und was Sinn macht.
Holzart
Die Holzart ist wichtig, denn es gibt sehr weiches Holz, wie Buche und ein ziemlich Hartes (wie Eiche, welches wir ausgelesen haben)
Dann gibt es viele Holzfarb-Nuancen. Wenn man einen hellen Parkett nimmt, sieht man Staub und Haare viel weniger als auf einem dunklen Parkett (ja, kann ich bestätigen, auf dem dunklen Parkett sieht man jeden Fusel)
Der Parkett kann geölt oder versiegelt werden. Der versiegelte Parkett ist viel robuster, wenn es um Flecken geht, es sieht dafür etwas weniger natürlich aus.
Der dunkle Eichen-Parkett von Hain ist tief gebürstet und geölt.
Verlegeart
Bei der Verlege-Art gibt es alle möglichen Muster und Dicken. Es gilt, je grösser der Balken, desto teurer das Holz und je aufwändiger das Muster, desto teurer. Wir waren lange am überlegen, ob wir Fischgrät Stil oder Schiffsboden Art verlegen sollen. Am Schluss haben wir uns für das Neutrale entschieden – on the safe side, wie man so schön sagt.
Schiffsboden ist für mich die klassische Art – bei grossen Räumen auch grössere Holzstücke wählen.
Fugen oder Sockelleisten
Beim Abschluss gibt es auch verschiedene Varianten – Sockelleisten in allen Farben und Formen (bitte den Abschluss mit Gehrung wählen!) oder in meinen Augen – für moderne Räume, die grösser wirken, Fugen. Bei Fugen muss aber der Parkettleger viel präziser arbeiten, darum wird in Mietwohnungen kaum mit Fugen verlegt. Es ist aber wichtig, schon früh zu deponieren, wenn man eine Fuge will, sonst könnte es eine ungute Überraschung geben, dass eben die Enden unsauber verarbeitet wurden, weil man sich dies bei Sockelleisten leisten kann.
Ich habe Fugen gewählt, da der Raum grösser wirkt, als bei Sockelleisten – ist Geschmackssache, was man lieber mag.
So kann man eine Treppe aufpimpen – malen und die Treppentritte mit Holz einkleiden (lassen).
Und so sah das Ganze vorher aus – oftmals macht ein Boden und Farbe gleich eine andere Wohnung!